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Vortrag und Lesung von Frau Masumi Schmidt-Muraki: Die Gräfin kam aus Tokyo
20. April 2018, 19:00
Der Vortrag handelt vom Leben der Gräfin Mitsuko Coudenhove-Kalergi (1874 - 1941), einer der ersten japanischen Frauen, die einen Europäer geheiratet haben und diesem in dessen Heimat gefolgt sind: Sie war die Frau des Grafen Heinrich von Coudenhove-Kalergi, der ab 1892 als Österreich-Ungarischer Gesandter in Tokyo tätig gewesen war, und kam 1896 mit ihrem Gatten in das westböhmische Ronsperg (Pobezovice).
Im Vortrag erfahren wir über das Schicksal Mitsukos als Gräfin im damaligen Österreich-Ungarn, über ihre wechselseitigen Beziehungen im Familiengeflecht und schließlich über ihre Wandlung von der naiven Kindfrau zur starken Autoritätsperson. Wir erfahren von ihren zähen Bemühungen um Integration und Anerkennung, ihren Erfolgen, aber auch ihren Frustrationen. „Sie war zugleich Schlossherrin und Sklavin. Ohne Geld, ohne Beruf, ohne Freunde. Mit Kindern, mit denen sie nicht mal auf Japanisch sprechen konnte“ lässt Frau Schmidt-Muraki den Sohn Richard von Mitsuko in ihrem Buch „Die Gräfin kam aus Tokyo“ erzählen.
Diese außergewöhnliche Lebensgeschichte wird aus dem Blickwinkel der ebenfalls aus Tokyo stammenden Autorin und Referentin Masumi Schmidt-Muraki erzählt.
Zu Masumi Schmidt-Muraki: geboren 1942 in Tokyo, Studium der Theaterwissenschaften und der Kunstgeschichte an der Waseda Universität Tokyo. Übersiedlung nach Deutschland im Oktober 1968. Deutsche Staatsangehörigkeit seit 1982. Mutter von drei Töchtern, lebt in München. „Friedensbotschafterin Masumi Schmidt-Muraki schreibt Bücher über Frauen, die wie sie selbst Ost und West versöhnen“ (Süddeutsche Zeitung am 04.01.2018). Autorin zahlreicher Bücher.
Frau Eri Nohira begleitet die Lesung mit dem Klavier. Sie spielt u.a. Stücke von Rentaro Taki, einem Zeitgenossen von Mitsuko.
Eintritt / Teilnahmegebühr: 5 EUR