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Ganztägig

Japanische Keramik von Jan Kollwitz

Siebold Museum Würzburg Frankfurter Str. 87, Würzburg

Der in Berlin geborene Jan Kollwitz (*1960) zählt zu den herausragendsten Keramik-Künstlern unserer Zeit. Sein Festhalten an selbstgesetzten Qualitätsmaßstäben, die keinen gestalterischen Kompromiss zulassen, verweisen auf seinen inneren Weg, den er in der Tradition japanischen Töpferhandwerks beschritten hat. Diese Kunstfertigkeit wurde in Japan bereits in der Azuchi-Momoyama Periode (1573-1600) zu höchster Blüte geführt, als Gefäßkeramik für die in Mode gekommenen Teezeremonien stark nachgefragt wurde. Bevorzugt wurden rauhe Gefäße aus Steinzeug von expressiver Wucht, die unglasiert in Holzbrennöfen (anagama) einem mehrtägigen, scharfen Brand von ca. 1300 Grad Celsius ausgesetzt wurden. Bei solch hohen Temperaturen verbinden sich die Aschepartikel der zur Feuerung benutzten Holzscheite mit der Tonoberfläche und verschmelzen zu Glas. Ascheglasuren sind das typische Merkmal dieser Keramiken. Jan Kollwitz ging in Echizen bei Nakamura Yutaka in die Lehre. Der anagama-Ofenbaumeister Watanabe Tatsuo baute einen solchen Holzbrennofen für ihn in Cismar, wo er seit 1988 arbeitet. Mehr Informationen unter: Sienbold Museum

Ausstellung: Crossing Cultures – Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900 bis 1950

kunsthaus kaufbeuren Spitaltor 2, Kaufbeuren

Die Ausstellung CROSSING CULTURES widmet sich den künstlerischen Wechselbeziehungen zwischen Japan und Europa im Medium des Farbholzschnitts. Rund 150 Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern veranschaulichen einen regen kulturellen und künstlerischen Austausch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind filigran geschaffene Blätter, die teils mittels höchst aufwendiger Drucktechniken hergestellt wurden. Die Motive berühren durch eine poetische Bildsprache und faszinierend schöne Farbnuancierungen. Charakteristische japanische Bildmotive kreuzen sich mit europäischen Sujets und Perspektiven. Nach einer Jahrhunderte andauernden Isolationspolitik gelangten durch die Marktöffnung Japans ab Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt japanische Kulturgüter in den europäischen Raum. Die fernöstliche Ästhetik löste eine regelrechte Japanmode aus, und die Liebe zu Exotischem und Neuem erfasste auch die Kunst – im Besonderen die Avantgarde-Bewegungen der Impressionisten, des Jugendstils, des Art Nouveau und des Expressionismus zeigten sich begeistert von der so anders wirkenden Bild- und Formensprache der japanischen Holzschnitte, auch »ukiyo-e« (»Bilder der heiteren, vergänglichen Welt«) genannt. Der »Japonismus« in Europa beförderte ein Aufbrechen bestehender Konventionen in der Kunst zugunsten neuer Arbeitsweisen und Bildvorstellungen. Diese Beeinflussung verlief keineswegs einseitig. Auch japanische Künstler lösten sich immer mehr von den traditionellen Darstellungsmodi und erneuerten die Gattung des Farbholzschnitts grundlegend. Der wechselseitige, fruchtbare Austausch Japans und Europas lässt Weiter lesen

Geschichte und Gegenwart der Eisenbahnen in Japan

Bibliothekssal der staatlichen Münzsammlung Residenzstr. 1, München

Vortrag von Gregor Stevens Die Eisenbahnen Japans präsentieren sich dem Fahrgast überwiegend in hierzulande unbekannter Art als pünktlich und sauber. Im Hochgeschwindigkeitsverkehr ist die Bahn dort unschlagbar schnell. Trotz des unbequem hohen Fahrgastaufkommens in Ballungsräumen und der vergleichsweise hohen Preise gelten die Bahnen – wie viele andere Dienstleistungsangebote in Japan - als extrem fahrgastfreundlich. Ein Blick in die Geschichte des japanischen Eisenbahnwesens zeigt, dass die japanischen Bahnen noch vor wenigen Jahrzehnten ein völlig anderes Bild abgegeben haben. Die japanische Staatsbahn war nach dem Krieg zwar das Hauptverkehrsmittel in Japan, bei der Bevölkerung aber wegen ihrer Unzuverlässigkeit, den häufigen, teils mehrere Tage dauernden Streiks, den verschmutzten und stinkenden Fahrzeugen (!), und später auch wegen ihrer jährlichen Fahrpreiserhöhungen unbeliebt. Was hat dazu geführt, dass der einst marode Staatsbetrieb nach Umwandlung in mehrere private Gesellschaften heute weltweit die Maßstäbe im Schienenpersonenverkehr setzt? Welche Parallelen können zur Entwicklung in Deutschland gezogen werden? Diesen und weiteren Fragen soll in einer anschaulichen Präsentation nachgegangen werden, in der besonders der aktuelle Bahnverkehr beleuchtet und auf die letzten Entwicklungen im japanischen Eisenbahnwesen eingegangen werden soll. Der Referent ist Richter am Landgericht Berlin und Lehrbeauftragter für japanisches Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er hat insgesamt fast sechs Jahre in Weiter lesen