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Ausstellung: Crossing Cultures – Der Farbholzschnitt in Europa und Japan 1900 bis 1950

kunsthaus kaufbeuren Spitaltor 2, Kaufbeuren

Die Ausstellung CROSSING CULTURES widmet sich den künstlerischen Wechselbeziehungen zwischen Japan und Europa im Medium des Farbholzschnitts. Rund 150 Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern veranschaulichen einen regen kulturellen und künstlerischen Austausch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind filigran geschaffene Blätter, die teils mittels höchst aufwendiger Drucktechniken hergestellt wurden. Die Motive berühren durch eine poetische Bildsprache und faszinierend schöne Farbnuancierungen. Charakteristische japanische Bildmotive kreuzen sich mit europäischen Sujets und Perspektiven. Nach einer Jahrhunderte andauernden Isolationspolitik gelangten durch die Marktöffnung Japans ab Mitte des 19. Jahrhunderts vermehrt japanische Kulturgüter in den europäischen Raum. Die fernöstliche Ästhetik löste eine regelrechte Japanmode aus, und die Liebe zu Exotischem und Neuem erfasste auch die Kunst – im Besonderen die Avantgarde-Bewegungen der Impressionisten, des Jugendstils, des Art Nouveau und des Expressionismus zeigten sich begeistert von der so anders wirkenden Bild- und Formensprache der japanischen Holzschnitte, auch »ukiyo-e« (»Bilder der heiteren, vergänglichen Welt«) genannt. Der »Japonismus« in Europa beförderte ein Aufbrechen bestehender Konventionen in der Kunst zugunsten neuer Arbeitsweisen und Bildvorstellungen. Diese Beeinflussung verlief keineswegs einseitig. Auch japanische Künstler lösten sich immer mehr von den traditionellen Darstellungsmodi und erneuerten die Gattung des Farbholzschnitts grundlegend. Der wechselseitige, fruchtbare Austausch Japans und Europas lässt Weiter lesen

Ausstellung: Ikko Tanaka: Gesichter. Plakate

Die Neue Sammlung – The Design Museum Türkenstraße 15, München

Inspiriert von Bauhaus, amerikanischem Jazz und der ästhetischen Tradition Japans, ist Ikko Tanaka (1930-2002) bis heute einer der einflußreichsten japanischen Gestalter. Die Präsentation widmet sich dem Motiv des Gesichts im Plakatschaffen dieses Vermittlers zwischen japanischer Kultur und dem Westen. 1930 in Nara geboren, studierte Tanaka an der traditionsreichen Städtischen Kunsthochschule Kyoto – der ältesten derartigen Institution Japans. Er war zunächst als Musterentwerfer in der Textilindustrie, dann als Ausstellungsgestalter tätig, bis er 1963 in Tokio sein eigenes Grafikdesign-Studio gründete. Bereits 1964 wurden grafische Arbeiten von Tanaka bei der Documenta 3 gezeigt. Von Art Direction für Unternehmen wie Seibu, Mazda und Shiseido reicht sein vielseitiges Werk bis zu Buchgestaltung, Logos, typografischen Experimenten und der Konzeption des No-Name-Design-Warenhauses Muji. International bekannt wurden vor allem seine Plakate, entworfen für kulturelle Ereignisse wie Theater, Tanz, Konzerte, Festivals und Ausstellungen, aber auch für Schriftenhersteller, Druckereien, Zeitschriften, Architekten und Modedesigner. Kühne Abstraktion und Balance des Gegensätzlichen, ausdrucksstark, elegant und kraftvoll – so könnte man den Stil von Ikko Tanaka skizzieren. Ivan Chermayeff, sein amerikanischer Kollege, nannte ihn „distiller of visual truth“.

Vortrag und Lesung von Frau Masumi Schmidt-Muraki: Die Gräfin kam aus Tokyo

Movimento München Neuhauser Str. 15, München

Der Vortrag handelt vom Leben der Gräfin Mitsuko Coudenhove-Kalergi (1874 - 1941), einer der ersten japanischen Frauen, die einen Europäer geheiratet haben und diesem in dessen Heimat gefolgt sind: Sie war die Frau des Grafen Heinrich von Coudenhove-Kalergi, der ab 1892 als Österreich-Ungarischer Gesandter in Tokyo tätig gewesen war, und kam 1896 mit ihrem Gatten in das westböhmische Ronsperg (Pobezovice). Im Vortrag erfahren wir über das Schicksal Mitsukos als Gräfin im damaligen Österreich-Ungarn, über ihre wechselseitigen Beziehungen im Familiengeflecht und schließlich über ihre Wandlung von der naiven Kindfrau zur starken Autoritätsperson. Wir erfahren von ihren zähen Bemühungen um Integration und Anerkennung, ihren Erfolgen, aber auch ihren Frustrationen. „Sie war zugleich Schlossherrin und Sklavin. Ohne Geld, ohne Beruf, ohne Freunde. Mit Kindern, mit denen sie nicht mal auf Japanisch sprechen konnte“ lässt Frau Schmidt-Muraki den Sohn Richard von Mitsuko in ihrem Buch „Die Gräfin kam aus Tokyo“ erzählen. Diese außergewöhnliche Lebensgeschichte wird aus dem Blickwinkel der ebenfalls aus Tokyo stammenden Autorin und Referentin Masumi Schmidt-Muraki erzählt. Zu Masumi Schmidt-Muraki: geboren 1942 in Tokyo, Studium der Theaterwissenschaften und der Kunstgeschichte an der Waseda Universität Tokyo. Übersiedlung nach Deutschland im Oktober 1968. Deutsche Staatsangehörigkeit seit 1982. Mutter von drei Töchtern, lebt in München. Weiter lesen