Geschichte und Gegenwart der Eisenbahnen in Japan
Bibliothekssal der staatlichen Münzsammlung Residenzstr. 1, MünchenVortrag von Gregor Stevens Die Eisenbahnen Japans präsentieren sich dem Fahrgast überwiegend in hierzulande unbekannter Art als pünktlich und sauber. Im Hochgeschwindigkeitsverkehr ist die Bahn dort unschlagbar schnell. Trotz des unbequem hohen Fahrgastaufkommens in Ballungsräumen und der vergleichsweise hohen Preise gelten die Bahnen – wie viele andere Dienstleistungsangebote in Japan - als extrem fahrgastfreundlich. Ein Blick in die Geschichte des japanischen Eisenbahnwesens zeigt, dass die japanischen Bahnen noch vor wenigen Jahrzehnten ein völlig anderes Bild abgegeben haben. Die japanische Staatsbahn war nach dem Krieg zwar das Hauptverkehrsmittel in Japan, bei der Bevölkerung aber wegen ihrer Unzuverlässigkeit, den häufigen, teils mehrere Tage dauernden Streiks, den verschmutzten und stinkenden Fahrzeugen (!), und später auch wegen ihrer jährlichen Fahrpreiserhöhungen unbeliebt. Was hat dazu geführt, dass der einst marode Staatsbetrieb nach Umwandlung in mehrere private Gesellschaften heute weltweit die Maßstäbe im Schienenpersonenverkehr setzt? Welche Parallelen können zur Entwicklung in Deutschland gezogen werden? Diesen und weiteren Fragen soll in einer anschaulichen Präsentation nachgegangen werden, in der besonders der aktuelle Bahnverkehr beleuchtet und auf die letzten Entwicklungen im japanischen Eisenbahnwesen eingegangen werden soll. Der Referent ist Richter am Landgericht Berlin und Lehrbeauftragter für japanisches Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er hat insgesamt fast sechs Jahre in Weiter lesen