Vortrag zum Jahr des Hundes: Tierische Schutzgeister und bizarrer Abwehrzauber
Bibliothekssal der staatlichen Münzsammlung Residenzstr. 1, MünchenVortrag von Dr. Irene Wegner Das Jahr 2018 steht in Ostasien weitgehend unter dem Tierkreiszeichen des Hundes. Die Menschen, die während der Periode dieses elften Tieres im Zwölferzyklus geboren sind, gelten als ehrenhaft, diskret und loyal. Auch hält man diese geborenen Lebenskameraden für ordnungsliebend und übervorsichtig, aber in kritischen Situationen auch für außerordentlich hilfsbereit mit stark ausgeprägtem Gerechtigkeitsgefühl. Übertriebener Ehrgeiz, Machtwille oder gar Verrat sollen diesen Menschen gänzlich fern sein. Auch die Erwartungshaltungen gegenüber einem „Hundejahr“ können in entsprechender Richtung geprägt sein. Im Altertum tauchten tönerne Hundefiguren, die bis zu einem halben Meter hoch sind, besonders in China als Grabwächter auf. Ihr Körperbau ist kräftig und zeigt meist eine drohende Haltung. Den toten Menschen gab man bisweilen zum Schutz Papierhunde bei. Auch in den dortigen frühen Klassikern ist häufig von Strohhunden die Rede, die von Schamaninnen und Priestern benutzt wurden, um böse Geister und Unheil abzuwehren. Der Vortrag geht auf zahlreiche Aspekte der Hundesymbolik in den verschiedenen Regionen Ostasiens ein und versucht auch die Frage zu beantworten, warum Hundedarstellungen manchmal deutliche Beziehungen zu Löwen oder Füchsen zeigen. Besonders in Westjapan ist der Hundegeist Inugami (犬神) bekannt, der in zahlreichen Ritualen eine wichtige Rolle spielte und viele volkstümliche Legenden inspirierte. Eintritt Weiter lesen