Japanisches Kino: Disutansu (Distance)
Filmmuseum München Sankt-Jakobs-Platz 1, MünchenJapanischer Spielfilm aus dem Jahr 2001 von Regisseur Hirokazu Kore-eda im Rahmen der Filmreihe "Hirokazu Kore-eda: Die gefühlte Realität" vom Filmmuseum München. Eine fiktive Sekte hat die Wasserversorgung Tokyos mit einem Virus verseucht. Hunderte starben, Tausende wurden vergiftet. Drei Jahre später treffen sich vier Angehörige der Täter, die nach dem Anschlag Selbstmord begingen, an dem Waldsee, über dem die Asche der Toten verstreut wurde, um ihrer zu gedenken. »Die Leute bleiben für die Nacht im Wald. Sie rauchen. Reden ein wenig. Sie erinnern sich an die Toten, an ihre Beziehungen zu ihnen. DISTANCE ist keine jener Lehrplattitüden, die auf dem Gerüst der Hollywood-Dramaturgie aufgezogen werden, und in denen jedes Leiden am Ende einen Sinn hat, nur weil es zu Läuterung und zu einem Happy End führt. Man liebte sie, aber kannte sie kaum. DISTANCE ist eine Meditation über die Ruhe und kommt so nah an diesen Zustand selbst, wie es im Erzählkino gerade noch möglich ist. Nach den Maßen des Mainstreamkinos wird hier alles falsch gemacht, und doch fühlt sich der Zuschauer nach diesem Film frisch und wiederbelebt. Es geht ihm wie den vier Leuten im Wald: Die Ruhe aktiviert den Geist.«