Japanisches Kino: Kiseki (I Wish)
Filmmuseum München Sankt-Jakobs-Platz 1, MünchenJapanischer Spielfilm aus dem Jahr 2011 von Regisseur Hirokazu Kore-eda im Rahmen der Filmreihe "Hirokazu Kore-eda: Die gefühlte Realität" vom Filmmuseum München. Ganz aus der Sicht der beiden Brüder Koichi und Ryunosuke erzählt Kore-eda, wie sich eine Familie nach der Trennung neu zusammenraufen muss: Der Vater lebt mit dem jüngeren Sohn im Norden der japanischen Insel Kyushu, die Mutter ist mit dem älteren Sohn in den Süden gezogen, nach Kagoshima, wo der aktive Vulkan Sakurajima wie ein schlafender Drache Rauchwolken ausstößt. Koichis größter Wunsch ist es, dass die Familie wieder zusammenkommt; seine größte Angst, dass der Vulkan ausbricht. Als er erfährt, dass sich die bei- den neuen Hochgeschwindigkeitszüge – einer von Nord nach Süd, der andere von Süd nach Nord – zum ersten Mal kreuzen, weiß er, was er tun muss, damit alles gut wird. Kore-eda nimmt sich Zeit. Wunder geschehen bei ihm keine, doch der Aufbruch der beiden Brüder in Richtung Kreuzungspunkt der Züge lässt den Film ab- heben. Die Kinder bestimmen den Rhythmus, ihre Interessen steuern den Blick der Kamera, und plötzlich zeigt sich die Welt der Erwachsenen als eine Möglichkeit von vielen.