Japanisches Kino: Umimachi Diary (Unsere kleine Schwester)
Filmmuseum München Sankt-Jakobs-Platz 1, MünchenJapanischer Spielfilm aus dem Jahr 2013 von Regisseur Hirokazu Kore-eda im Rahmen der Filmreihe "Hirokazu Kore-eda: Die gefühlte Realität" vom Filmmuseum München. Kore-edas Film übernimmt die episodische Form der Vorlage. Mit leichtfüßigen Sprüngen kann er so die verschiedensten Ebenen verbinden: Den Schul- und Berufsalltag, die Liebesgeschichten und Flirts von vier jungen Frauen im modernen Japan. Und ihre kleinen und großen Rituale. Immer wieder kann man nur staunen darüber, wie wenig es hier braucht, um alles zu erzählen. Etwa wenn in der Küche, beim Sprechen über ein Gericht und die damit verbundene Erinnerung, das so unterschiedliche Verhältnis der jüngsten und der ältesten Schwester zum Vater aufscheint: die Nähe der einen und die leise Trauer und Enttäuschung der anderen. In diskret ge- rahmten Einstellungen folgt Kore-eda diesen feinfühli- gen Wesen, die auf eine völlig unpathetische Art auch zu unseren Schwestern im Geiste werden. Man fühlt sich fast ein bisschen verlassen, als der Film plötzlich vorbei ist.