Vortrag: Der Traum vom Glücksdrachen, der sich zum Berggipfel aufschwingt
Bibliothekssal der staatlichen Münzsammlung Residenzstr. 1, MünchenVortrag zum Drachenjahr von Irene Wegner Der Drache als übernatürliches imaginäres Wesen kommt in der Mythologie vieler Völker vor, jedoch mit sehr unterschiedlichen Facetten in Ost und West. In Ostasien ist er eines der am häufigsten dargestellten Tiere mit meist, aber nicht ausschließlich, glückbringendem Charakter. Dabei spielte der Drache in China seit frühester Zeit eine stark prägende Rolle und wurde als Symboltier auch in Japan übernommen, aber mit durchaus eigenen Wesenszügen versehen, die möglicherweise abgeleitet wurden von alten autochthonen Schlangenverehrungen. In diesen traditionellen Agrargesellschaften galten Drachen zunächst als Regen- und Fruchtbarkeitsymbole und mutierten dann zu Herrschern über Wind und Wetter, die terrestrischen Quellen und Ströme und über verborgenen Schätze, wie wertvolle Steine und Metalle der Erde. Über das Aussehen des Drachens hatte man ziemlich konkrete Vorstellungen, die jedoch bei seiner Ankunft in Japan präzisiert oder auch deutlich abgewandelt wurden. In China entwickelten sich die Vorstellungen vom Drachen auch in Zeiten des Buddhismus weiter. Schließlich wurde dieses Wesen zum Symbol für den Kaiser, und auch in Japan sollen die Vorfahren des Kaisers Nachkommen der Tochter des Drachenkönigs des Meeres gewesen sein. Drachenpaläste stellte man sich in beiden Kulturen als äußerst prächtige Anwesen mit viel aquatischem Personal auf dem Grund des Meeres Weiter lesen