Ausstellung: Ikko Tanaka: Gesichter. Plakate
Inspiriert von Bauhaus, amerikanischem Jazz und der ästhetischen Tradition Japans, ist Ikko Tanaka (1930-2002) bis heute einer der einflußreichsten japanischen Gestalter. Die Präsentation widmet sich dem Motiv des Gesichts im Plakatschaffen dieses Vermittlers zwischen japanischer Kultur und dem Westen. 1930 in Nara geboren, studierte Tanaka an der traditionsreichen Städtischen Kunsthochschule Kyoto – der ältesten derartigen Institution Japans. Er war zunächst als Musterentwerfer in der Textilindustrie, dann als Ausstellungsgestalter tätig, bis er 1963 in Tokio sein eigenes Grafikdesign-Studio gründete. Bereits 1964 wurden grafische Arbeiten von Tanaka bei der Documenta 3 gezeigt. Von Art Direction für Unternehmen wie Seibu, Mazda und Shiseido reicht sein vielseitiges Werk bis zu Buchgestaltung, Logos, typografischen Experimenten und der Konzeption des No-Name-Design-Warenhauses Muji. International bekannt wurden vor allem seine Plakate, entworfen für kulturelle Ereignisse wie Theater, Tanz, Konzerte, Festivals und Ausstellungen, aber auch für Schriftenhersteller, Druckereien, Zeitschriften, Architekten und Modedesigner. Kühne Abstraktion und Balance des Gegensätzlichen, ausdrucksstark, elegant und kraftvoll – so könnte man den Stil von Ikko Tanaka skizzieren. Ivan Chermayeff, sein amerikanischer Kollege, nannte ihn „distiller of visual truth“.