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Japanisches Kino: Ishibumi (In Stein gemeißelt)
14. Juni 2019, 21:00
Japanischer Spielfilm aus dem Jahr 2015 von Regisseur Hirokazu Kore-eda im Rahmen der Filmreihe "Hirokazu Kore-eda: Die gefühlte Realität" vom Filmmuseum München.
Neufassung einer berühmten japanischen Fernsehsendung von 1969, zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945. 322 Schüler und vier Lehrer arbeiteten damals ganz nahe der Explosion. Viele starben sofort. Die kurzzeitig Überlebenden sammelten Zeugnisse der letzten Worte und Taten ihrer toten Mitschüler, die Angehörigen schrieben diese Texte später weiter, und daraus entstand ein Buch, das in Japan Schullektüre wurde. Die Schauspielerin Haruka Ayase liest Auszüge aus diesen Texten, der Journalist Akira Ikegami interviewt Familienangehörige der Opfer und andere Überlebende. »Kore-edas Herangehensweise – gleichermaßen elegisch und unsentimental – erhöht dieses Material zu einer universalen Tragödie. Ayases Lesung ist nicht nur voller Sympathie, sondern lässt auch einen Zorn anklingen, der ohne übertriebene Dramatisierung einen besonderen Fokus auf die Texte wirft. Das ist nicht so sehr Lektüre als vielmehr Miterleben und Zeugenschaft.